Erste Erfahrungen aus der Pilotphase Drucken

Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung durch die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V., wurden die teilnehmenden Ärzte der "Pilotphase", hinsichtlich ihrer Projekterfahrungen interviewt. Einige dieser Erfahrungen sind in Form von Zitaten nachfolgend aufgeführt.

 

Das Verständnis zur frühzeitigen Diagnosestellung der Demenz und Inanspruchnahme qualitätsgesicherter Unterstützungsangebote hat in den Praxen zugenommen.

Zitate:

"Wir achten vermehrt darauf, ob es bei Patienten dementielle Veränderungen gibt und machen öfter Früherkennungstests. Verändert hat sich, dass ich das jetzt an mein Personal delegieren kann (Anm.: Testdurchführung), weil sie darin geschult wurden." (Frau Zeidler)

"Der Blickwinkel (Anm.: in Bezug auf Demenzpatienten) hat sich ganz erheblich erweitert." (Frau Dr. Lange)

"Der Verdacht auf eine Demenzerkrankung entsteht sicherlich früher, da die Arzthelferinnen stärker mit einbezogen sind. Sie wurden im Projekt speziell geschult und haben dadurch einen Blick für typische Verhaltensweisen der Patienten entwickelt. Wenn die Helferinnen entdecken, dass sich ein Patient desorientiert verhält (Anm.: seine Jacke im Wartebereich nicht finden kann etc.), geben sie mir eine kurze Rückmeldung, was sie beobachtet haben und daraus ergibt sich dann die Konsequenz, dass sie erstmal einen entsprechenden Test machen. Mittlerweile haben wir es organisatorisch so geregelt, dass der Sozialraum für kurze Zeit gesperrt ist, damit der Test in einer ruhigen Athmospäre gemacht wird, das gab es vorher nicht. Haben wir nach der Testung einen dringenden Verdacht auf eine Demenz, überweise ich den Patienten an einen Facharzt / Neurologen, damit dort weitergehende Untersuchungen gemacht werden." (Herr Dr. Schellenberg)


Die Kenntnisse über qualitätsgesicherte Unterstützungsangebote (niedrigschwellige Betreuungsangebote, Beratung, klientenzentrierte Ergotherapie bei Demenz) werden von der Praxis als hilfreich erlebt.

Zitate:

"Durch das Projekt ist man überhaupt erstmal dahinter gekommen, was es für Unterstützungsangebote gibt und an wen man sich wenden kann, um den Patienten und seine Angehörigen entsprechend zu unterstützen." (Herr Dr. Schellenberg)

"Durch das Projekt wurden uns die Möglichkeiten vor Ort ganz gut aufgezeigt, so dass wir die Patienten insgesamt besser betreuen können." (Frau Dr. Zeidler)

"Manchmal haben die Patienten oder ihre Angehörigen gesagt,(...) das brauchen wir im Moment noch nicht (...), aber wenn es angenommen wurde, gab es eigentlich durchweg positive Rückmeldungen." (Herr Rentz)


Die Kooperationsbeziehung und die Qualität der Betreuung ist ein wichtiger Faktor für die Akzeptanz durch den Hausarzt.

Zitate:

"Es ist schon eine große Erleichterung, dass man weiß man kann die Patienten guten Gewissens an qualifizierte Leute verweisen. Man muss nicht selbst telefonieren, die Kooperationspartner nehmen zeitnah Kontakt zu den Patienten auf und bringen alles weitere auf den Weg." (Herr Dr. Schellenberg)

"Es ist insofern eine Entlastung, weil man weiß da ist noch jemand Kompetentes den man mit ins Boot holen kann und der dann eine fachkundige Weiterbetreuung macht." (Frau Zeidler)

"Die Beziehung zu den Kooperationspartnern funktioniert gut. Insbesondere weil man sich persönlich kennt, hat das eine ganz andere Ebene gewonnen und wird auch von den Patienten gerne angenommen." (Frau Dr. Lange)


Die Rückmeldung der Kooperationspartner über die Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten wird von den Hausärzten wertgeschätzt.

Zitate:

"Die Rückmeldungen der Kooperationspartner haben immer reibungslos funktioniert. Da greift ein Rädchen in das Andere, ohne dass man rückfragen muss. Da hat man schon den Eindruck dass alle Glieder der Kette ganz gut wissen, was sie machen." (Herr Dr. Schellenberg)

"Ja ich denke schon, dass es ein gutes Gefühl ist, dass man die Patienten mit ihrer Erkrankung nicht allein lässt, sondern dass man Partner hat, auf die man verweisen kann und mit denen man bei Bedarf Kontakt hat." (Herr Rentz)


Die Ärzte zeigen ein deutliches Interesse an klientenzentrierter Ergotherapie.

Zitate:

"Mir war vorher nicht bewusst, dass man mit einer speziellen Ergotherapie noch Hilfe anbieten kann bei Demenzerkrankungen. Das war in der Form Neuland für mich." (Herr Dr. Schellenberg)

 "Also mit der Ergotherpeutin haben wir einen guten Kontakt. Das Therapiekonzept, das sie vorgestellt hat, fand ich sehr gut." (Frau Zeidler)

"Die Angehörigen geben mir positive Rückmeldung, dass die Ergotherapie gut ist um bestimmte Dinge im häuslichen Leben zu verändern oder wieder neu zu entdecken." (Herr Rentz)

 

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